Samstag, 29. März 2008

Fiets rijden zijn dol

ein freudiges hallo allerseits,
ich habe ostern überstanden. freut euch! aber eins verwirrt mich: das wetter! an ostern schneits, an weihnachten umso weniger und 3 tage nach ostern kann man entspannt mit nem pulli rausgehen. naja, heute ist dann wieder grauingrauingrauingrau angesagt. pfui teufel! wenn schon, dann bitte anthrazit...
damit mir trotzdem wohlig warm ums herz wird, läuft bei mir das neue fotosalbum rauf und runter. ergreifende melodeien, ich muss mich beherrschen um nicht grinsend loszutanzen. damit warte ich bis mittwoch, denn dann gehts auf zum konzert. feine sache, auch wenn ich mir das karten kaufen hätte sparen können, da jeder, der sich die CD kauft umsonst reinkommt. ganz schön gemiiiin, meinem geldbeutel gegenüber, aber was tut man nicht alles um junge, spritzige, hellwache, entspannte, aufstrebende, unsynthetische synthiebenutzende und einfach gut gelaunte indiepopbands zu unterstützen? also: ein plätzchen an iris' und meiner seite ist noch frei, wir nehmen mit, wer macht geschrei? die person sollte aber fahrradtauglich sein, wir haben den spieß nämlich umgedreht und bewegen uns nicht mehr mit öffentlichen verkehrsmitteln umher. warum? macht euch selbst ein bild. darf ich präsentieren? ein weiterer korrekt groß und klein und klein und groß geschriebener artikel aus meiner feder:

BVG- Streik und alle Welt stöhnt auf. Komisch, ich nicht. Liebe Berliner, dies hier ist die längst überfällige Liebeserklärung an Fahrräder, Drahtesel, Vehikel, Bikes und Velos. Schwingt euch auf den Sattel und haltet euch gut am Lenker fest, den Sicherheitsgurt aber lasst stecken.
Unsere „Mutterstadt“ funktionierte. Zwei Wochen ohne U-Bahnen, Busse, Straßenbahnen und Fähren waren kein Hindernis für kreative Bürger. Einige gründeten Fahrgemeinschaften, viele nutzten die S-Bahn intensiver als sonst, aber den meisten fiel auf einmal das klapprige Fahrrad im Keller wieder ein. Schade, dass es dafür erst einen BVG-Streik geben muss, denn so ein Zweirad ist verdammt praktisch, wenn man mal einen Gedanken mehr daran verschwendet.
Erster Vorteil: Fast jeder kann fahren, bis auf den Fahrradführerschein aus der vierten Klasse, braucht man keine weitere Lizenzen zu erwerben. Dementsprechend sieht es zwar auch bei vielen aus, aber das soll mich nicht stören. Übung macht den Meister, bloß nicht verzagen und einfach drüber schmunzeln, wenn das „fahren“ doch eher ein eiern ist.
Zweiter, ganz wichtiger, über allen Autofahrerargumenten stehender Vorteil, ist der Ökobioumweltschonungspunkt. Keiner kann mit seinem Fahrrad die Luft verpesten. Da könnt ihr euren Karren Partikelfilter, Erdgastanks und Wunderbäume einbauen und es bleibt wie es ist. Das Fahrrad hat einfach mal die Nase vorn, in Sachen Umweltschutz. Ich gestehe nur eine Sache ein, die natürlich ein bisschen doof ist: Der Klimawandel wird nicht weiter vorangetrieben und dann wirds nicht wärmer. Also heißt es auch weiterhin Anfang November Handschuhe, Schals und Mützen raus und ab die Post. Aber das soll erstmal nicht unser Problem sein, der Sommer steht vor der Tür.
Wenn der Weg dann doch mal etwas länger sein sollte, nehmt euch einen Freund zum Quatschen mit oder steckt den tragbaren MP3 Spieler in die Tasche. Solange ihr nämlich nur einen Stöpsel im Ohr habt und in angemessener Lautstärke hört, kann euch kein Polizist den Spaß verderben. Den Verkehrsfunk könnt ihr aber wegschalten, denn auf dem Fahrradweg wird jeder Stau mit einem Lächeln auf den Lippen umfahren. Na, klingt das gut?
Und das Zeitproblem, das sich aufwirft, wenn man für eine fünfzehn Minuten dauernde Autofahrt, eine Dreiviertelstunde trampeln einplanen muss? Seht es doch mal so: Ihr müsst nicht mehr ins Fitnessstudio, denn Sport habt ihr ja schon gemacht.
Und um euch auch endlich die Überschrift zu erläutern folgendes Belegmateriel: In unseren Nachbarländern Holland und Dänemark zum Beispiel hat sich das Fahrrad längst etabliert, Fahrradwege sind dort traumhaft ausgebaut, man könnte sie fast als Fahrradstraßen bezeichnen. „Fiets rijden zijn dol“ ist holländisch heißt also nichts anderes als „Fahrradfahren ist toll“. Doch um euch zu beruhigen, auch wir sind auf dem richtigen (Fahrrad-)Weg, denn der Fahrradanteil im Berliner Verkehr hat sich in den letzten Jahren verdoppelt.
In der Hoffnung euch mein liebstes Fortbewegungsmittel ein bisschen schmackhaft gemacht zu haben, wünsche ich euch eine gute Fahrt, wenn die BVG dann wieder den Ausnahmezustand ausruft.

ick geh putzen, tschööh ;)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Und man siehts wieder: Die BVG fährt wieder, aber lässt einen doch sitzen... Ich setz mich weiterhin auf den Sattel und tret in die Pedale...